Für die Fahrer von Dieselfahrzeugen gibt es seit Monaten nur schlechte
Nachrichten. Viele sind stark verunsichert. Die Überlegungen von Diesel-Fahrverboten
in den Städten lassen den Dieselanteil an Neufahrzeugen weiter sinken.
Das sind auch schlechte Nachrichten für die Autobauer. Viele Gebrauchtwagen-
händler haben Angst vor Ladenhütern und nehmen Dieselfahrzeuge nur noch ungern
und zu niedrigen Preisen an.
Letzten Mittwoch fand ein Treffen mit Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU)
und den Autoherstellern Audi und BMW statt.
Die Autohersteller Audi und BMW haben unter dem Druck eingelenkt. Sie kündigten
nach diesem Treffen an, die Hälfte ihrer in Deutschland zugelassenen Euro-5-Dieselfahrzeuge technisch nachzurüsten. Damit soll der Ausstoß gesundheitsschädlicher Stickoxide gesenkt
werden.
Die Hersteller entscheiden noch, welche Fahrzeuge modernisiert werden. Sie wollen dann
mit den Autobesitzern Kontakt aufnehmen. Einzelheiten zu den Nachbesserungen und
die Frage der Finanzierung sind noch nicht bekannt.
Die Umweltverbände sprechen von einer Scheinlösung.
Von eventuellen Fahrverboten in den Großstädten würden vor allem Dieselfahrzeuge betroffen,
die noch keine Euro-6-Norm haben. Das sind immerhin 3 vom 4 Fahrzeugen!
Ab 2018 gelten bei Feinstaubalarm verschärfte Regeln. Es dürfen dann nur Dieselfahrzeuge
mit Euro-6-Norm ins Stadtgebiet fahren. Es gibt allerdings an dieser Lösung viel Kritik.
Auch in München werden Überlegungen über ein Diesel-Fahrverbot angestellt. Allerdings
nicht ganz freiwillig. Der Bayrische Verwaltungsgerichtshof hat die Stadt und den
Freistaat nach einer Klage der Deutsche Umwelthilfe dazu verdonnert. Je nach Auslegung
beträfe dies dann bis zu 170.000 Autos im Stadtgebiet.
Ein 600 Meter langes Teilstück der Max Brauer Allee soll auf Anraten des Umweltsenators
Jens Kerstan (Grüne) für Diesel-Autos und Lastkraftwagen unterhalb der Euro-6-Norm
gesperrt werden. Dies gilt auch für LKW auf einen 1,7 Kilometer langen Teilstück der
Stresemannstraße. Wann dieses Verbot in Kraft tritt ist allerdings noch unklar.
Bis spätestens Oktober 2017 muss die Stadt Düsseldorf die Schadstoffgrenzwerte für
Dieselfahrzeuge einhalten, notfalls durch Fahrverbote. Auch hier klagte die Deutsche
Umwelthilfe gegen den Staat Nordrhein-Westfalen.